Schlaglicht Mutterliebe/Stoffherz - KW23
Hallo,
heute wird es für eine Weile zum letzten Mal um die 'Mutterliebe'-Reihe gehen, ab heute beginne ich mit meinem neuen Projekt, mit dem Arbeitstitel 'Stoffherz'.
Zunächst zum ersten Thema: Wie im letzten Schlaglicht angekündigt, habe ich diese Woche dazu genutzt, die Vorgeschichte von Lhelanian zu finalisieren. Das hat gut funktioniert, die Geschichte war ja bereits in einem sehr weiten Stand. Genau genommen, ist sie bereits Anfang 2021 entstanden und damit noch vor dem ersten 'Mutterliebe'-Buch. Damals hatte ich auch bereits einige Zeit in Überarbeitung gesteckt, so dass ich auf einer recht soliden Basis anfangen konnte.
Natürlich brauchte sie in einer weiteren Überarbeitung, die ich Anfang diesen Jahres vorgenommen habe, nochmal ein wenig Arbeit. Damals war sie als einfache Vorgeschichte geplant, was zum Beispiel dazu führte, dass es einen länglichen Part über Kindheit, Aufwachsen, Familie usw. gab, der der Vollständigkeit sicherlich genüge tat, sich ehrlich gesagt aber las, wie ein Lexikon-Artikel. Ich hab ihn durch zwei neue, handlungsreichere Kapitel ersetzt.
In meiner Schreibgruppe sagte mal jemand, dass sich der eigene Schreibstil etwa alle 70.000 Wörter ändert bzw. weiterentwickelt. Somit lagen zwischen den alten und den neuen Kapiteln etwa fünf solche 'Sprünge'. Ob das Model jetzt richtig oder falsch ist, man erkennt in jedem Fall einen Unterschied. In der letzten Woche habe ich nochmal versucht, diesen Eindruck durch Feinschliff und insbesondere Einkürzen (böse Adjektive!) abzumildern. Zudem habe ich versucht, die rote Linie stärker hervorzuheben, indem ich die Kapitel ähnlich beginnen lasse. Dafür musste ich einen meiner Lieblinge töten, wie Stephen King es nennt, also eine Stelle, die ich persönlich besonders gut fand. Er ging (in etwa) so: "Hass erzeugt Krieg, der zu Tod führt, der wieder neuen Hass hervorbringt. Ein Kreislauf, den nur die Trauer durchbrechen kann - wenn man ihr die Zeit dafür gibt.". Ich fand das sehr poetisch, darum fiel mir dieser Schritt recht schwer. Jetzt, mit nur einigen Tagen Abstand, erscheint mir dieser Liebling jedoch schon gar nicht mehr so 'strahlend' und ich frage mich, warum ich so sehr an ihm festgehalten habe. Also, von dieser Stelle aus: Danke, Mr. King :)
Die Geschichte von Lhelanian wird rückwärts erzählt. Das ist ein erneutes Experiment, das ich aber tatsächlich schon in der ersten Fassung so ausprobiert hatte und nun nur konsequent zum Ende geführt habe. Es passt zu der sehr ungewöhnlichen Geschichte und zur Stimmung unseres Elfen, zumindest aus meiner Sicht. Ich bin sehr gespannt, wie meine Testleser das empfinden :) Im Scriptorium plane ich die Veröffentlichung in etwa drei Wochen, zum Ende dieses Monats.
Nun noch zum zweite Thema: Wie ebenfalls bereits letzte Woche erwähnt, werde ich die Zeit, in der ich den III. Band ruhen lasse, mit einem anderen Projekt ausfüllen. Der Arbeitstitel ist 'Stoffherz', es soll ein Kinder- bzw. Jugendbuch werden und es geht um Kuscheltiere bzw. um das Erwachsenwerden.
Auslöser war, wie ebenfalls schon gesagt, meine Familie. Diese weigern sich bisher hartnäckig, meine Bücher zu lesen. Auf die Frage, was denn passieren müsste, damit sie das ändert, sagten sie: Na ja, das Ganze mit 'DSA' und so weiter ist eben nicht unser Thema. Wenn du mal was anderes schreiben würdest ... ok, Herausforderung angenommen :)
Die Grundidee für dieses 'Andere' steht. Sie ist lose aufgekritzelt auf etwa zehn DIN A5 Seiten und fühlt sich für mich 'richtig' an. Das heißt, ich habe den Drang, sie aufzuschreiben, weil ich sonst weiß, dass sie mir ewig im Hinterkopf rumspuken und keine Ruhe geben wird, bis ich es tue :). Sie fußt auf einem Thema, das es sicherlich schon mehrfach gab: Kuscheltiere, die des Nachts lebendig werden, um 'ihr Kind' zu beschützen. Meine Geschichte gibt dem Ganzen eine ernstere Note - das ist, mal wieder, eine Gratwanderung: Einerseits wird die Geschichte von Außen wie eine wirken, die eher meine siebenjährige Tochter interessiert ('Lebendige Kuscheltiere!'), am Ende ist es aber eine, die eher meinen zehnjährigen Sohn treffen wird ('Erwachsenwerden'). Damit ist sie für meine Familie perfekt - ob sie das auch für die 'breite Öffentlichkeit' ist, kann ich nicht sagen. Die Chance, sie wirklich zu veröffentlichen, ist, da es erstmal keinen einfachen Weg wie das Scriptorium gibt, sowieso sehr gering. Also lass ich mich davon auch nicht beeinflussen :)
Als Umfang 'plane' ich etwa 40.000 Wörter. Wenn ich richtig auf Zack bin, sollte ich die erste Fassung in etwa fünf Wochen runterschreiben können (15.000 Wörter, wie die letzte Woche bei 'All unsere Sünden' halte ich aktuell im Schnitt für unrealistisch). Das heißt, ich kann hoffentlich im nächsten Schlaglicht von einen guten ersten Stand berichten. Man darf gespannt bleiben :)
Auf bald
-TOWTTS
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